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Stammlinie Waibel

Die ersten vier Vorfahren in dieser Stammeslinie (bis einschl. Augustin) sind leider nicht "hundertprozentig", was bei der Familienforschung vor dem 18. Jh. häufig vorkommt. Meine Annahme setzt voraus, dass es durchgängig eine (und nur eine) Familie Waibel in Seelfingen gegeben hat.

Es gibt zwei Stellen, an denen die Vorfahrenfolge nur "wahrscheinlich" ist:

Diese Verwandtschaftsbeziehungen sind zwar nicht nachgewiesen, aber auf anderen Lehenshöfen der Umgebung gab es ähnliche Situationen bei der Lehensfolge, wo es trotz unterschiedlichen Nachnamen in der Lehensfolge kein "Heimfall" war, sondern der Hof "in der Familie" blieb.


Hans Waibel   um 1500 bis verm. 1559

Er wird in den Lehensunterlagen des Überlinger Stadtarchivs in einer Auflistung als Lehensnehmer des Erblehenhofs in Seelfingen ab 1547 genannt. Dies ist die älteste bekannte Nennung des Geschlechts. In diesem Jahr beginnt die "Lehensfolge" für diesen Hof und für drei weitere Höfe in Seelfingen auch. Ob er schon vorher in Seelfingen wohnte oder zu diesem Zeitpunkt neu zugezogen war, ist nicht bekannt. Aber sicherlich kommt er aus der Umgebung, denn in Owingen, Lippertsreute, Nußdorf und in Überlingen wird dieser Name in diesem Zeitraum öfters genannt.

Ausschnitt aus der Gemarkungskarte von 1868

Karte: Ausschnitt aus der Badischen Gemarkungskarte von 1868. Quelle: Generallandesarchiv Karlsruhe
Seelfingen:

Dorf zwischen Stockach und Überlingen, liegt zwischen Mahlspüren im Tal und Billafingen.
Der Name kommt vom Personennamen Seolf (Seewolf).
Es wurde 1050 erstmals erwähnt: Chuono de Seolvingen (Kloster Allerheiligen in Schaffhausen).
Es werden mehrere Edelfreie von Seelfingen genannt.
Ein Salemer Abt um 1280 war Ulricus de Selvingen.

Es gibt Anzeichen dafür, dass Seelfingen im Mittelalter eine eigene Pfarrei hatte. 2 km westlich von Seelfingen gab es wohl noch eine untergegangene Ortschaft Wolfertshausen.

Seit 1479 zum Überlinger Spital gehörig (Niedergerichtsbarkeit).
1547 Beginn der Lehen von vier Höfen beim Überlinger Spital gleichzeitig.

Von 1805 bis 1810 württembergisch, ab 1810 badisch.
Einwohnerzahl um 1843: 140 (19 Höfe).
1843 bildete Seelfingen ein "Amt" im Bezirksamt Überlingen, zu dem neben dem Dorf Seelfingen auch Mahlspüren im Tal, Frickenweiler und die Höfe Einöde, Hildegrund, Sonnenberg und der Nusserhof gehörten.
Die kirchliche Zugehörigkeit wechselte zwischen Billafingen und Mahlspüren. Seit 1818 gehörte es zu Mahlspüren, aber es kommen während der Kirchenbuchaufzeichnungen Seelfinger Einträge sowohl in Billafingen (Owingen) als auch in Mahlspüren vor.

Anfang des 20. Jh. wurde Seelfingen in das kleinere Mahlspüren im Tal eingemeindet, und mehrmals, zuletzt 1946 wurde die Ausgemeindung wieder beantragt. Diese wurde jedoch abgelehnt.
Seit 1973 ist Mahlspüren im Tal mit Seelfingen ein Stadtteil von Stockach.


Seine bekannten Kinder:
  1. Hans um 1530 - um 1590

Lehensurkunde von 1559. Älteste Urkunde eines Waibel-Vorfahrs.

Lehensurkunde von 1559. Älteste Urkunde eines Waibel-Vorfahrs. Quelle: Stadtarchiv Überlingen
Hans Waibel   um 1530 bis um 1590

Auch er wird in den Lehensunterlagen des Stadtarchivs in der Lehensfolge Auflistung als Lehensnehmer des Erblehenhofs in Seelfingen ab 1559 genannt. Diese Lehensurkunde ist noch vorhanden.

Da es sich um einen Erblehenshof handelt, kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass er der Sohn des ersten Hans Waibel ist.

Vermutlich ist es der Hans Waibel von Selvingen, der 1589 in den Steuerbüchern von Überlingen erwähnt wird.


Seine bekannten Kinder:
  1. Rudolf um 1570 - verm. 1615



Rudolf Waibel   um 1570 - verm. 1615

Er wird in den Lehensunterlagen des Stadtarchivs in einer Auflistung als Lehensnehmer des Erblehenhofs in Seelfingen ab ? (ohne Datum) genannt.

Seine Frau: Gertrud Restle.

Vermutlich ist er relativ jung gestorben und es gab noch keinen Nachkommen, der den Erblehenhof hätte übernehmen können. Seiner Frau wird dann ab 1615 der Hof verliehen, aber diesmal nicht mehr als Erblehen, sondern als Schupflehen, wo der Lehensgeber den Hof nach dem Tod eines Lehensnehmers nach Schupflehensart neu verleiht. Nach Schupflehensart bedeutet, dass in der Regel der Hof an einen Nachkommen des verstorbenen Lehennehmers verliehen wird.

In der Lehensfolge wird nach der Witwe Gertrud Restle allerdings ein Hans Keller als Lehensnehmer genannt. Hierbei handelt es sich eventuell um einen Sohn der Gertrud Restle nach der Wiederverheiratung, oder Gertrud Restle hat einen jüngeren Mann in zweiter Ehe geheiratet, der das Lehen nach dem Tod von Gertrud noch rund 40 Jahre innehatte. So ähnlich war es auf dem benachbarten Beurenhof, der über viele Jahre in der Hand der Familie Brodmann, dazwischen aber für 16 Jahre an Johann Blum verliehen war.

Seine bekannten Kinder:
  1. Sebastian (verm.) gesch. 1601- , verh. 1626 in Überlingen mit Barbara Büchele von Bambergen.
    Sohn:
    • Ottmar 1627-
  2. Augustin (verm.), gesch. 1614 - 1689

Augustin Waibel   gesch. 1614 - 1689

Heirat 1639 in Überlingen mit Anna Fuchs. Er hat wohl dort auch einige Zeit gewohnt. Vermutlich war er auch eine Zeitlang in Altdorf, dem heutigen Weingarten ansässig, zumindest ist dort eine Taufe einer Eva Waibel, Tochter von Augustin Waibel und Anna Fux verzeichnet.
Weitere Heirat 1666 in Seelfingen mit Magdalena Eggart.
Ammann von Seelfingen.
Er wird in den Lehensunterlagen des Stadtarchivs Überlingen in einer Auflistung als Lehensnehmer des Erblehenshofs in Seelfingen ab 1679 genannt. Diese Lehensurkunde ist noch vorhanden.

Seine bekannten Kinder:
  1. Johannes 1639- , getauft in Überlingen
  2. Maria 1641- , getauft in Überlingen
  3. Eva 1643- , getauft in Weingarten.
  4. Agatha 1647- , getauft in Überlingen
  5. Adam gesch. 1646- , verh. 1671 mit Maria Futterer von Mahlspüren auf dem großen Hof in Walpertsweiler. Er ist der Vorfahr der weiter unten genannten Clementine Schmotzle, Ehefrau des Gottfried Waibel. Diese Nebenlinie wird auf einer anderen Seite beschrieben.
    Kinder:
    • Joseph 1679-1739, verh. 1711 mit Maria Keller von Sernatingen,
    • Catharina gesch. 1680-1741, verh. 1701 mit Mathias Schnell von Unterwolfetsweiler in Walpertsweiler,
    • Ursula gesch. 1685- , verh. 1706 mit Johannes Frey von den Streckerhöfen bei Worndorf in Bonndorf,
    • Martin 1690-1710 (ledig gestorben),
    • Elisabeth 1696- .
  6. Michael (verm.) gesch. 1647 - 1726
  7. Walburga (verm.), gesch. 1648- , verh. 1669 mit Jacob Hagg in Seelfingen,
    Sohn:
    • Martin Hagg 1691- , verh. 1720 mit Magdalena Waibel von Seelfingen,
  8. Georg gesch. 1650- , verh. gesch 1684 mit Anna Schmotzle in Seelfingen,
    Kinder:
    • Joseph gesch. 1685- , verh. gesch. 1710 mit Barbara Nipp auf dem Bühlhof bei Airach, 12 Kinder,
    • Mathias 1691-1763, verh. gesch. 1722 mit Magdalena Ziegelmayer in Seelfingen, 10 Kinder,
    • Maria gesch. 1683- , verh. gesch. 1714 mit Christoph Hahn in Liggersdorf, 6 Kinder, verh. 1726 in Liggersdorf mit Michael Wildmann,
    • Agatha 1697- ,
    • Magdalena 1698-1763, verh. 1720 mit Martin Hagg von Seelfingen,
    • Anton 1703- ,
  9. Jacob (verm.), gesch. 1663- , verh. 1688 mit Catharina Keller von Bonndorf in Mahlspüren,

Michael Waibel   gesch. 1647 - 1726

Der älteste „hundertprozentige“ Vorfahr im „Mannesstamm“ ist Michael Waibel, genannt Michel Waibel. Er war in Walpertsweiler, einem Weiler zwischen Bonndorf und Winterspüren, mit Catharina Keller verheiratet und hatte den kleineren Schupflehenshof vom Überlinger Spital inne. Zum ersten Mal erscheint sein Name im Lehensbrief des Adam Waibel vom größeren Hof vom 20.11.1680.

In Walpertweiler gab es zwei Schupflehenshöfe: Den großen, älteren Lehenshof hatte um 1700 Adam Waibel und Maria Futterer inne. Auf dem kleinen und neueren Lehenshof wohnten Michael Waibel und Catharina Keller. Aus den Lehensakten ergibt sich, dass „Michael Waibel mit Weib und Tochter 1709 wider Adam Waibel und seinen Tochtermann geklagt hat“. Es ging um Wassernutzungsrechte. Sie waren auch nicht gegenseitig Paten, wie in anderen Weilern üblich.

Wie Michael Waibel zu diesem Lehen kam, kann leider nicht mehr sicher festgestellt werden. Bekannt ist:

Am wahrscheinlichsten scheint, dass Michael Waibel in erster Ehe eine Tochter des Kaspar Merk geheiratet hat und bereits als Lehensnachfolger für den kleinen Hof vorgemerkt war. Seine erste Frau ist wohl früh gestorben. Er heiratete schließlich in zweiter Ehe die Catharina Keller, welche evtl. vom großen Hof kam. Sie könnte eine Schwägerin des Adam Waibel sein.

Diese Annahme wird bestätigt, dass im Anhang des ersten Bandes der Überlinger Heiratsabreden eine Notiz existiert, dass es einen Heiratsbrief zwischen Michael Waibel von Seelfingen und Magdalena Merk vom 8.06.1672 gegeben hat. Demnach ist Michael wohl ein Bruder des Adam.

Aus der Ehe mit Catharina Keller stammen mindestens zehn Kinder, von denen acht nicht gestorben sind:

  1. Lucia gesch. 1686-, verh. 1715 in Kaltbrunn bei Allensbach mit Johann Zimmermann von dort, verh. 1719 in Kaltbrunn mit Johann Harder
    Kinder:
    • Michael Zimmermann 1716-
    • Augustin Zimmermann 1718-
  2. Marcus 1688-1760, verh. 1717 in Walpertsweiler mit Idda Specht von Sernatingen 12 Kinder
  3. Anna Maria 1690- ,
    Sie ist nicht die Frau des Jacob Jäger! Jacob Jäger hat die Tochter von Adam Waibel und Maria Futterer geheiratet. Eventuell ist diese Anna Maria als Kind gestorben, da es noch eine jüngere Schwester mit gleichem Namen gibt. Allerdings ist kein Kreuz im Geburtseintrag vorhanden.
  4. Anna 1691- , wohl gestorben als Kind
  5. Ursula 1692- , wohl gestorben als Kind
  6. Barbara 1694- , verh. mit Franz Fürst von Reute im Hegau, Pfarrei Honstetten
    Tochter: Maria Fürst 1719-
  7. Anna 1697- , verh. 1725 in Schienen mit Joseph Anton Mayer von dort.
    Tochter: Theresia Mayer 1727-
  8. Agathe 1698-
  9. Michael 1700- , Kaiserlicher Grenadier.
    Ist zur Armee gegangen. Überlässt seinem Bruder Marx seinen Erbanteil am Hof (62 fl). Marx verspricht dafür im Falle des Todes von Michael, sieben Messen für ihn lesen zu lassen und alles zu tun, was einem katholischen Christen gebührt. Sollte Michael wieder heimkommen, … .
  10. Simeon 1703- , verh. 1734 in Nesselwangen mit Magdalena Veit
    Kinder:
    • Laurentius 1735-
    • Joseph 1737-
    • Johann Georg 1740- , verh. in Nesselwangen mit Johanna Streicher

Im Konfirmantenbuch von 1695 gibt es noch eine Verena Waibel, die bislang noch nicht zugeordnet werden kann. Sie ist wohl vor 1688 geboren. Ihre Eltern sind entweder Michael Waibel und Catharina Keller oder Adam Waibel und Maria Futterer.

Es gibt im Internet zahlreiche Stammbäume, vorwiegend aus Amerika, wo die Familie von Michael Waibel und Catharina Keller vorkommt. Dort werden noch die älteren Kinder Catharina, Martin und Josef Waibel aufgeführt, welche aber Kinder von Adam Waibel und Maria Futterer vom großen Lehenshof sind. Der Geburtseintrag von Martin befindet sich im Taufbuch von Sernatingen, für Catharina und Josef ergibt sich die Zugehörigkeit aus den Lehensakten.


Marcus Waibel 1688-1760

Marcus Waibel, genannt Marx Waibel, wurde 1688 im Walpertsweiler getauft. Der Taufeintrag ist der erste und älteste Eintrag in den Bonndorfer Kirchenbüchern, aber vermutlich gab es noch ein älteres Kirchenbuch, das untergegangen ist. Er übernahm 1718 den kleinen Schupflehenshof in Walpertsweiler. Daher ist davon auszugehen, dass er der älteste Sohn von Michael Waibel und Catharina Keller ist. Er hat 1717 die Tochter des Ammanns von Sernatingen (jetzt Ludwigshafen) Ida Specht geheiratet und hatte mit ihr zwölf Kinder, von denen wohl neun nicht im Kindesalter gestorben sind:

  1. Martin 1718-
  2. Johann Georg 1720- , wohl gestorben als Kind
  3. Mathäus 1721-
  4. Jacob 1723-1758, verh. 1750 in Walpertsweiler mit Maria Anna Galler von Laubegg
    Kinder:
    • Johann 1753-1753
    • Johann Georg 1755-1755
    • Maria 1757-1757
    • Johann 1758-1758

    Alle Kinder sind innerhalb von kurzer Zeit gestorben. Eine Woche vor der Geburt des vierten Kindes stirbt der Vater, bei der Geburt selbst sterben das Kind und die Mutter.

  5. Joseph 1724- , wohl gestorben als Kind
  6. Maria Anna 1726-1769, verh. 1750 auf dem Helchenhof mit Johann Bayer
  7. Kinder: (10 von 13 im Kindesalter gestorben)
    • Johann Bayer 1749-1749
    • Johann Bayer 1750-1828, verh. 1769 auf dem Helchenhof mit Catharina Waibel vom großen Lehenshof in Walpertsweiler, 6 Kinder, Urgroßvater von Clementine Schmotzle
    • Martin Bayer 1751-1840, verh. 1780 in Bonndorf, 8 Kinder
    • Michael Bayer 1752-1752
    • Maria Bayer 1754-1754
    • Joseph Bayer 1754-1754
    • Michael Bayer 1754-1754
    • Maria Bayer 1758-1758
    • Eva Bayer 1759-1763
    • Agatha Bayer 1761- , verh. 1786 in Orsingen mit Joseph Fritschi, 7 Kinder
    • Fidelis Bayer 1762-1763
    • N. Bayer 1765-1765
    • Fidelis Bayer 1766-1766
  8. Johanna 1728-1752, verh. in Laubegg mit Thaddäus Galler (Bruder von Maria Anna Galler)
  9. Kinder:
    • Maria Galler 1750-
    • Jacob Galler 1752-
  10. Catharina 1730- , verh. 1769 in Walpertsweiler mit Joseph Bayer (Bruder von Johann Bayer)
  11. Kinder:
    • Joseph Bayer 1754-, vorehelich, wohl als Kind gestorben
    • Catharina Bayer 1756-1761
    • Fidelis Bayer 1758-1758
    • Fidelis Bayer 1759-1763
    • Johann Nepomuk Bayer 1761-
    • Fidelis Bayer 1762-1763
    • Fidelis Bayer 1763-1769
    • Fidelis Bayer 1765- , wohl als Kind gestorben
    • Melchior Bayer 1766-
  12. Joseph 1732-1769, 1. verh. 1759 mit Anna Maria Schmied von Breitenerlen, 2. verh. 1765 mit Anna Maria Honold von Hindelwangen, 4 + 2 Kinder
  13. Francisca 1733- , wohl gestorben als Kind
  14. Anton 1735- ,
  15. Francisca 1741-ca. 1774, verh. 1768 in Sernatingen mit Konrad Muffler

Jacob und Johanna haben einen Ehepartner mit Nachnamen Galler geheiratet, die Geschwister sind. Sie haben auch am gleichen Tag geheiratet (Doppelhochzeit) und sogar die Heiratsabrede in Überlingen fand am gleichen Tag statt.

Maria Anna und Catharina haben einen Ehepartner mit Nachnamen Bayer geheiratet, die Brüder sind. Maria Anna ist auch ein Vorfahr in einer Nebenlinie.

Jacob als ältester Sohn hätte wohl den Hof bekommen sollen, aber er und seine Familie war bis 1758 verstorben, noch vor seinen Eltern.

Marcus ist 1760 in Walpertsweiler gestorben.


Joseph Waibel sen. 1732-1769

Joseph Waibel wurde 1732 in Walpertsweiler geboren und hat 1759 die Anna Maria Schmied von Breitenerlen geheiratet. Die Hochzeit war in Owingen, dem Pfarrort von Breitenerlen. Im gleichen Jahr übernahm er auch den Schupflehenshof in Walpertsweiler. Er hatte mit Anna Maria Schmied fünf Kinder, von denen vier nicht im Kindesalter gestorben sind:

  1. Maria Anna 1760- , verh. 1789 in Raithaslach mit Anton Renner
    Tochter:
    • Magdalena Renner 1798-
  2. Joseph 1760-1836, verh. 1800 in Nesselwangen mit der Witwe Maria Anna Wetzel, 7 Kinder
  3. Kunigunda 1762- , verh. 1796 in Orsingen mit dem Witwer Johann Allweyer
  4. Tochter:
    • Juliana Allweyer 1797-
  5. Agatha 1763- , verh. 1787 in Homberg (welches?) mit Veit Jäger
    Sohn:
    • Raymund Jäger 1786-
  6. Magdalena 1765-1766, wohl gestorben als Kind,

Nach dem Tod von Anna Maria Schmied im Jahr 1765 heiratete er im gleichen Jahr Anna Maria Honold von Hindelwangen und hatte mit ihr noch zwei Töchter:

  1. Catharina 1766- , verh. 1793 in Hochberg (verm. bei Saulgau) verm. mit Johann Fessle
  2. Barbara 1768- , hatte ein uneheliches Kind mit Alois Hirmer von Ostrach
    • Agatha Hirmer 1788-1788

Er selbst starb 1769 im Alter von 36 Jahren in Walpertsweiler.

Inhaber des kleinen Schupflehenshofes von Walpertsweiler:

1665 Kaspar Merk übernimmt den Lehenshof.
Ca. 1680 Michael Waibel erhält den Hof. Er ist wohl der Schwiegersohn von Kaspar Merk.
1718 Markus Waibel heiratet Ida Specht, übernimmt als Sohn den Hof.
1759 Joseph Waibel heiratet Anna Maria Schmid, übernimmt als Sohn des Hof.
1765 Anna Maria Schmid stirbt, Joseph Waibel heiratet Anna Maria Honold.
1769 Joseph Waibel stirbt, Anna Maria Honold heiratet Joseph Jäck. Dieser übernimmt den Hof.
1773 Anna Maria Honold stirbt, Joseph Jäck heiratet Theresia Müller (= Theresia Moll von Airach).
1808 Die Tochter Ursula Jäck heiratet Martin Keller aus Mahlspüren. Dieser übernimmt den Hof.
1842 Martin Keller stirbt.
1843/44 Johann Keller heiratet Anna Maria Bayer, übernimmt als Sohn den Hof.
1846 „Allodisierung“ (Umwandlung von Lehen in Eigentum) des Hofes.

Johann Keller war zunächst Bauer, später Söldner (Halbbauer). Vermutlich hat er sich mit dem Kauf übernommen und er musste ihn wieder verkaufen. Er und seine Frau hatten kein Kind, das älter als zwei Jahre wurde.


Joseph Waibel jun. 1760-1836

Joseph Waibel wurde 1760 in Walpertsweiler geboren. Obwohl er der älteste Sohn war, konnte er den Schupflehenshof in Walpertsweiler nicht übernehmen, weil dieser nach dem Tod seines Vaters an seinen Stiefvater überging und dieser den Hof an dessen Schwiegersohn übergab. Die Geschehnisse zusammengefasst:

Er hatte sieben Kinder, von denen nur Johann Georg nicht im Kindesalter gestorben ist. Und einen Stiefsohn Valentin Nesensohn, den seine Frau als uneheliches Kind mit in die Ehe brachte.

  1. Johann Georg 1800-1868, verh. 1824 in Nesselwangen mit Josefa Nesensohn von Andfelshofen, 5 Kinder
  2. Anna Maria 1802-1804
  3. Theresia 1804-1813
  4. Elisabeth 1806-1807
  5. Marcus 1808-1808
  6. Katharina 1810-1813
  7. Karl 1812-1812

Joseph war in Nesselwangen „Söldner und Bauer“, das heißt, er hatte nur eine kleine Landwirtschaft („Sölde“), die nicht dazu gedacht war, eine ganze Familie zu ernähren. Diese Halbbauern mussten noch eine zusätzliche Erwerbsquelle haben, meistens war das ein Handwerk. Joseph war noch Ortsdiener (niederrangiger Gemeindebeamter) von Nesselwangen. Er starb 1836 in Nesselwangen.


Johann Georg Waibel 1801-1868

Haus des Georg Waibel

Mutmaßliche Stelle, wo das Haus des Georg Waibel in Nesselwangen stand. Vermutlich hat die Vorfahrin Maria Wetzel von Bonndorf dort ihren ersten Mann Joachim Renk 1797 geheiratet. Seit 1800 war die Familie Waibel dort ansäßig.
Karte: Ausschnitt der Gemarkungskarte von 1876, Generallandesarchiv Karlsruhe.

Johann Georg Waibel wurde 1801 in Nesselwangen geboren und heiratete 1824 Josefa Nesensohn von Andelshofen, eine Tante seines Halbbruders Valentin Nesensohn. Drei Söhne von fünf Kindern starben nicht im Kindesalter:

  1. Georg 1825-1899, verh. mit Magdalena Blum
  2. Rosa 1826-1826
  3. Josef 1828-1834
  4. Ludwig 1829-1901, Accisor in Nesselwangen, verh. 1862 mit Regina Schürmeier. Er ist wohl der Erbauer des Ludwigshofs vor Nesselwangen, nach ihm wurde der Hof wohl benannt.
    Kinder:
    • Sophia verh. mit dem Grenzaufseher Johann Sontheimer
    • Hedwig verh. in Überlingen mit dem Landwirt Lambert Schellinger
    • Emilia verh. in Überlingen mit dem Hafner Josef Rahner
    • Carl Lorenz, Accisor, verh. auf dem Ludwigshof mit Anna Korherr
    • Max verh. in Überlingen mit Bertha Biller
    • Josef verh. in Bonndorf (später in Lautenbach) mit Johanna Gabele
  5. Matthäus 1831-1919, Accisor in Nesselwangen, verh. 1858 mit Adelheid Waibel, verh. 1861 mit Clara Waibel
    Kinder:
    • Mathilde verh. in Nesselwangen mit Landwirt Karl Fischer
    • Florian
    • Johann Baptist
    • Max
    Adelheid und Clara Waibel waren Schwestern. Ihr Vater war der Zimmermann Konrad Waibel und stammen von einer anderen Waibel-Linie, die ursprünglich von Malezreute bei Winterspüren kommt. Ob es verwandtschaftliche Beziehungen zur Stammlinie gibt, ist nicht sicher. Eine 5-Ur-Großmutter des Franz-Karl Waibel war eine Verena Waibel von Mahlspüren. Und die Taufen der Malezreuter Waibel-Linie finden sich vorwiegend im Taufbuch von Mahlspüren. Möglicherweise handelt es sich bei dieser Verena Waibel um die Eva Waibel, die 1665 in Malezreute geboren ist.

Er hatte die Landwirtschaft seines Vaters übernommen und war als Zusatzerwerb noch als Waldhüter von Nesselwangen und Sipplingen angestellt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde es für die Bauern und Waldbesitzer zum Problem, dass Fremde die Wälder und Felder plünderten. In seiner Funktion als Waldhüter hatte er die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass niemand unerlaubt Holz aus den Wäldern stiehlt, was ihm letztlich zum Verhängnis wurde. Er wurde 1868 in Sipplingen von solch einem „Waldfrevler“ im Rausch erschlagen. Der Täter wurde in einem Indizienprozess vor dem großherzoglich badischen Kreis– und Hofgericht in Konstanz des Totschlags überführt und zu 15 Jahren Zuchthaus in Bruchsal verurteilt, wo er nach neun Jahren starb.

Johann Georg war in seiner Funktion als Waldhüter im Februar 1968 in Sipplingen unterwegs, um dort die Brennholz-Lose zu verteilen. Auf dem Nachhauseweg nachts wurde er von Franz Xaver S., der den ganzen Tag mit Schnapsbrennen beschäftigt und wohl nicht mehr nüchtern war, und mit dem er fünf Monate davor Streit wegen Holzdiebstahl hatte, mit einem Prügel erschlagen.

Zu den Auszügen aus den Gerichtsakten


Georg Waibel 1825-1899

Georg wurde 1825 in Nesselwangen geboren. 1853 heiratete er Magdalena Blum von Nesselwangen und mit ihr hatte er neun Kinder, von denen vier Söhne nicht im Kindesalter gestorben sind:

  1. Lorenz 1853-1931, Landwirt, verh. mit Theresia Kitt von Hödingen
    Kinder:
    • Maria 1888- , verh. mit Friedrich Heckler (in Dettingen ?)
    • Johann 1889-
    • Theodor 1891-1949, verh. 1920 in Nesselwangen mit Berta Effinger
    • Bertha 1893- , verh. 1919 in Nesselwangen mit Josef Korherr
    • Friedrich 1895-1895
    • Adolf 1897-
  2. Pia 1855-1856
  3. Friedrich 1857-1857
  4. Mathilda 1858-1859
  5. Gottfried 1859-1914, verh. mit Clementine Schmotzle (eine Urenkelin von Johann Bayer)
  6. (Bübchen) 1860-1860
  7. Adolf 1861-1943, Landwirt, verh. 1883 auf dem Reutehof bei Nesselwangen mit Emma Regenscheit von Sipplingen
    Kinder:
    • Maria 1884- , verh. 1909 in Nesselwangen mit Johann Baptist Jäger, 3 Kinder
    • Otto 1885-1921, verh. 1913 in Nesselwangen mit Rosa Veit von Billafingen, 3 Kinder
    • Sophie 1886 - , verh. 1911 in Bambergen mit Wilhelm Utz, 4 Kinder
    • Julius 1888-1944, verh. 1914 in Nesselwangen mit Sophie Kaup, 7 Kinder
    • Gustav 1888-1895
    • Anton 1890-1975, verh. 1919 auf dem Reutehof mit Hedwig Pfeifer von Hohenbodman, 10 Kinder
    • Anna 1891- , verh. 1911 in Heggelbach mit Richard Gäng von Walpertsweiler, 5 Kinder
    • Wilhelm 1892- , verh. 1919 in Heggelbach mit Hilda Fundinger, 3 Kinder
    • Magdalena 1893-1895
    • Ludwig 1894-1894
    • Gustav 1895-1895
    • Eugen 1896- , verh. 1925 auf dem Reutehof mit Anna Pfeiffer von Hohenbodman, 2 Kinder
    • Josef 1898-
    • Rosa 1899-1899
  8. Maria 1862-1862
  9. Karl 1864- , Förster, verh. 1891 auf dem Haldenhof mit Berta Schellinger von Sipplingen
    Kinder:
    • Friedrich Wilhelm 1892-1914, gest. in Goldbach mit 22 Jahren
    • Ernst 1893- , verh. in Obermürlesdorf bei Linz, Österreich, 3 Kinder
    • Luise 1894- , verh. 1920 in Billafingen mit Franz Huber
    • Adolf 1895- , verh. in Köln
    • Frieda 1896- , verh. 1921 in Hödingen mit Josef Widmer
    • Maria 1898, verh. in Zürich, Schweiz
    • Johannes 1899-1899
    • Hilda (Mechthild) 1900-1986, verh. 1925 in Buffalo, USA mit dem Werkzeugmacher Fred (Gottfried) Lupp von Tuttlingen, 4 Kinder
    • Emma 1902-1902
    • Ida 1903- , verh. 1932 in Hausen a. d. Aach mit Fritz Geis
    • Karl 1905- , Förster, verh. mit Anna Kitt von Überlingen

Auch er war wie sein Vater Landwirt und Waldhüter. Er starb 1899 in Nesselwangen im Alter von 73 Jahren.


Gottfried Waibel 1859-1914

Haus des Gottfried Waibel

Haus der Familie Waibel in Nesselwangen. Es wurde um 1880 nach einem Brand neu errichtet. Gottfried Waibel hat es um 1893 gekauft.

Gottfried wurde 1859 in Nesselwangen geboren. Er heiratete 1893 Clementine Schmotzle von Nesselwangen und hatte mit ihr zehn Kinder, von denen acht nicht als Kind gestorben sind:

  1. Mathilde 1894- , verh. 1928 mit Franz Egle von Seelfingen, 2 Kinder
  2. Emma 1894-1894
  3. Emma 1895-, verh. 1928 mit Ferdinand Stengele von Taisersdorf, 2 Kinder
  4. Stephan 1896- , wohl gestorben als Kind
  5. Magdalena 1898-, verh. 1922 in Überlingen mit dem Schlosser Josef Wenk, 5 Kinder
  6. Franz-Karl 1900, Landwirt, verh. 1928 mit Luise Feiler von Hohenbodman, 5 Kinder
  7. Josef 1902-, Autohausinhaber, verh. in Ehingen mit Franziska Vögtle, 5 Kinder
  8. Fritz 1905-, verh. in Markelfingen mit Paula Riener, 2 Kinder
  9. Maria, verh. in Ehingen mit dem Autohausinhaber Fritz Vögtle, 2 Kinder
  10. Johann 1908-1942, Küfer in Ravensburg, gest. in Straßburg
Josef und Maria haben zwei Geschwister geheiratet und in Ehingen an der Donau im Jahr 1930 ein Autohaus (Daimler-Benz) gegründet: Vögtle und Waibel GmbH & Co. KG. Angeblich hat das Autohaus auch Firmenfahrzeuge der Drogeriekette Schlecker geliefert, die in Ehingen ihren Stammsitz hatte.

Johann war Küfer in Ravensburg und ist 1942 an den Folgen seiner Verwundungen im Lazarett in Straßburg gestorben.

Mathilde, Emma und Franz-Karl haben am gleichen Tag (10.05.1928) in Beuron ihre kirchliche Hochzeit gefeiert ("Trippel-Hochzeit").

Gottfried war auch Landwirt und ist 1914 in Nesselwangen gestorben.


Franz-Karl Waibel 1900-1971

Franz-Karl wurde 1900 in Nesselwangen geboren. Er heiratete 1928 in Nesselwangen die Luise Feiler vom Simonshof bei Hohenbodman. Mit ihr hatte er 6 Kinder, von denen der älteste Sohn, Gottfried „der Erste“ im Alter von zwei Jahren im Brunnen ertrunken ist.

Wie seine Vorfahren war er auch Landwirt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde er von der französischen Besatzungsmacht als Bürgermeister von Nesselwangen eingesetzt. Dieses Amt behielt er bis 1969. Er war auch Sänger im Nesselwanger Kirchenchor.

Er ist 1971 im Krankenhaus in Singen gestorben.