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Württembergische Familienstiftungen  1

In Württemberg gab es eine Vielzahl Familienstiftungen, die von wohlhabenden Adelspersonen oder bürgerlichen Personen ins Leben gerufen wurden, insbesondere wenn diese keine Erben hatten. Aus dem Gewinn der Stiftungen konnten Familien oder Einzelpersonen, die zum Familienverband gehörten, Stipendien erhalten. Es gab Stipendien für bedürftige Familien, z.B. wenn der Vater gestorben war und die die Kinder noch klein waren. Beliebt waren auch Stipendien für Studenten bestimmter Studiengänge, insbesondere für Theologie-Studenten.

Die Begünstigten mussten aber nachweisen, dass sie zum Familienverband gehörten.

Ferdinand Friedrich Faber, Finanzrat in Stuttgart, hat von 1853 bis 1858 die Genealogien zu 148 Stiftungen in Württemberg aufgeschrieben. Es war sein Lebenswerk, das er selbst nicht mehr vollenden konnte. 105 Stiftungen hat er in 24 Heften selbst veröffentlicht, die dann in fünf Bänden auf rund 3000 Seiten zusammengefasst wurden. 43 weitere Stiftungen, die er schon fertig hatte aber selbst nicht mehr veröffentlichen konnte, wurden nach seinem Tod als Nachtrag veröffentlicht. Dieses Gesamtwerk "Faber" stellt immer noch ein "Standardwerk" für württembergische Genealogen dar.

Mornhinweg

Weitprecht Mornhinweg , ein Vorfahr von Gebhard Fischer, wird in den Genealogien zur Käuffelin-Stiftung Nr. 128 aufgeführt. Der Stifter war Dr. Balthasar Käuffelin, Professor der Theologie zu Tübingen (* 1482 in Wildberg, + 1559 in Tübingen). Die Stiftung von 1555/58 wird in Wildberg verwaltet und warf jährlich 50 Gulden ab, die auf zwei Studendenten der evangelischen Theologie verteilt wurden. Die Mutter des Stifters war Anna Käuffelin geb. Mornhinweg, Tochter des Hieronimus Mornhinweg. Da eine Verwandtschaft zwischen Weitprecht Mornhinweg und der Mutter des Stifters zwar offensichtlich war, es sich aber nicht feststellen ließ wie, wurde der Verwandtschaftszweig des Weitprecht in der Stiftungsgenealogie unter dem besonderen Abschnitt C aufgeführt. Antragssteller aus diesem Verwandtschaftszweig wurden meist abgelehnt.