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Wiederständler in Urnau 1945

Anfänge:
Willy Stehle hatte einen Cousin Klemens Stehle. Dieser war 1889 in Rickertsreute geboren und in Urnau aufgewachsen. Er studierte Theologie in Freiburg, war Vikar in Renchen, Tiengen, Durlach, Überlingen und wurde dann Pfarrer von Nenzingen. 1933 wurde er von den Nazis in Schutzhaft genommen und dann aus seiner Pfarrei vertrieben. Dann kam er als Superior zu den Dominikanerinnen nach Neusatzeck, wo er bis zu seinem Tod 1953 wirkte.

Durch ihn waren die Patres vom Kloster Hersberg mit dem Pfarrer von Urnau bekannt. In Hersberg war im April 1945 ein Gefangenentransport von Küstrin einquartiert. Die Patres überzeugten die Bewacher von der Unsinnigkeit, kurz vor Kriegsende weiter zu fahren. Als am 26. April 1945 Gefahr drohte, vermittelten die Patres ein Geheimversteck in Urnau für 20 Widerstandskämpfer des 20. Juli einschließlich den Bewachern, die auf die andere Seite übergetreten sind. Die Patres riefen beim Pfarrer von Urnau an und dieser rief beim damaligen Bürgermeister Alfons Rist an. Dieser brachte die Wiederstandskämpfer bei den Bauern im Dorf unter, zwei bei sich selber in der Mühle. Dies war ein großes Risiko, da darauf die Todesstrafe stand und die im vier Kilometer entfernten SS-Männer des Hauptquartiers in Wittenhofen darauf wartete, diese zu vollstrecken. Drei Tage nach ihrer Ankunft in Urnau sind schließlich die Franzosen in Urnau einmarschiert.


Bilder: Privatarchiv